Ãëàâíàÿ · Ïîèñê êíèã · Ïîñòóïëåíèÿ êíèã · Top 40 · Ôîðóìû · Ññûëêè · ×èòàòåëè

Íàñòðîéêà òåêñòà
Ïåðåíîñ ñòðîê


    Ïðîõîæäåíèÿ èãð    
Demon's Souls |#13| Storm King
Demon's Souls |#11| Ìaneater part 2
Demon's Souls |#10| Ìaneater (part 1)
Demon's Souls |#9| Heart of surprises

Äðóãèå èãðû...


liveinternet.ru: ïîêàçàíî ÷èñëî ïðîñìîòðîâ çà 24 ÷àñà, ïîñåòèòåëåé çà 24 ÷àñà è çà ñåãîäíÿ
Rambler's Top100
Äåòñêàÿ ëèòåðàòóðà - P. L. TRAVERS Âåñü òåêñò 233.78 Kb

Mary Poppins

Ïðåäûäóùàÿ ñòðàíèöà Ñëåäóþùàÿ ñòðàíèöà
1 2 3 4 5 6 7 8  9 10 11 12 13 14 15 ... 20
nahm es sehr übel.
»Ich sag's deinem Papa!« rief er drohend.
»Und ich werde ihm sagen, daß du heute morgen die Schuhe
nicht geputzt hast«, entgegnete Michael, ein bißchen erschrocken
über sich selbst. Bisher hatten er und Jane immer Robertson Ay
in Schutz genommen, weil sie ihn gern hatten und ihn nicht verlieren
wollten.
Aber der Schrecken dauerte nicht lange, und bald begann er zu
überlegen, was er jetzt anstellen sollte. Und gleich fiel ihm etwas
ein.
Durch die Spalten des Lattenzauns entdeckte er Andy, Miß
Larks Andy, der drüben wählerisch am Rasen herumschnüffelte
und sich die besten Grasspitzen aussuchte. Michael lockte Andy
leise zu sich her und gab ihm einen Keks aus seiner Tasche. Während
Andy ihn behaglich zerkaute, band er seinen Schwanz mit
einer Schnur am Zaun fest. Dann lief er davon, und Miß Larks erbostes
Kreischen gellte ihm nach, während sein Herz schier zersprang
unter dem aufregenden Druck des Kloßes in seinem Innern.
Die Tür zu seines Vaters Zimmer stand offen — denn Ellen
hatte soeben die Bücher abgestaubt. Das verlockte Michael, etwas
Verbotenes zu tun. Er ging hinein, setzte sich an seines Vaters
Schreibtisch und begann mit seines Vaters Feder das Löschpapier
vollzukritzeln. Auf einmal stieß er mit dem Ellbogen gegen
das Tintenfaß und warf es um, und Stuhl und Schreibtisch und
Federhalter und sein eigener Sonntagsanzug waren über und über
voll blauer Tintenflecke. Es sah schrecklich aus, und Michael
bekam Angst, was nun passieren würde. Aber gerade zum Trotz
machte er sich nichts daraus — es tat ihm nicht ein bißchen
leid.
»Das Kind muß krank sein«, sagte Mistreß Banks, als Ellen —
die unversehens ins Zimmer kam und ihn entdeckte — ihr den
letzten Streich berichtete. »Michael, du bekommst jetzt einen Löffel
Feigensirup.«
»Mir fehlt nichts. Mir ist wohler als dir!« sagte Michael.
»Dann bist du einfach unartig«, sagte seine Mutter, »und mußt
deine Strafe bekommen.«
Es dauerte nicht lange, und Michael stand samt seinem beklecksten
Anzug in einer Ecke des Kinderzimmers, mit dem Gesicht
zur Wand.
Jane versuchte, mit ihm zu reden, als Mary Poppins gerade
nicht herschaute, aber er wollte nicht antworten und streckte
ihr die Zunge heraus. Nun kamen John und Barbara an die Reihe.
Sie rutschten auf dem Boden zu ihm hin, griffen nach seinen
Schuhen und jauchzten dabei. Aber er stieß sie unsanft beiseite.
Und die ganze Zeit freute er sich seiner Boshaftigkeit und
hätschelte sie, als wäre sie sein Liebstes, und nichts bekümmerte
ihn.
»Ich will nicht brav sein!« sagte er laut vor sich hin, als er beim
Nachmittagsspaziergang im Park hinter Mary Poppins, Jane und
dem Kinderwagen herzottelte.
»Trödle nicht!« sagte Mary Poppins und schaute sich nach ihm
um. Aber er trödelte weiter und schlurfte mit den Schuhen übers
Pflaster, damit die Sohlen ordentlich abgeschabt wurden.
Auf einmal drehte Mary Poppins sich um und sah ihn an, eine
Hand am Griff des Kinderwagens.
»Du bist heute morgen auf der verkehrten Seite aus dem Bett
gestiegen!«
»Das bin ich nicht«, erwiderte Michael. »Es gibt gar keine verkehrte
Seite an meinem Bett.«
»Jedes Bett hat eine richtige und eine verkehrte Seite«, sagte
Mary Poppins nachdrücklich.
»Meins nicht — es steht an der Wand.«
»Das ist gleich. Es hat trotzdem zwei Seiten«, lachte Mary
Poppins.
»Nun, ist dann die linke oder die rechte Seite die verkehrte?
Ich bin nämlich auf der rechten Seite aus dem Bett gestiegen, wie
kann es dann verkehrt sein?«
»Beide Seiten waren heute morgen verkehrt, Mister Besserwisser.
«
»Aber mein Bett hat nur eine Seite, und wenn ich an der
rechten heraus bin —«, widersprach er hartnäckig.
»Noch ein Wort von dir —«, fing Mary Poppins an, und sie
sagte es in so drohendem Ton, daß Michael ein bißchen ängstlich
wurde. »Noch ein Wort, und ich werde —« Sie sagte nicht, was sie
tun würde, trotzdem beschleunigte er seine Schritte.
»Benimm dich doch anständig!« wisperte Jane.
»Und du sei still!« gab er zurück, aber so leise, daß Mary Poppins
es nicht hörte.
»So, mein Lieber, du gehst jetzt schneller — vor mir, bitte«,
sagte Mary Poppins. »Ich habe keine Lust, dich länger hinterhertrödeln
zu lassen. Du tust mir einen Gefallen, wenn du vorausgehst.
« Sie schubste ihn nach vorn. »Und dort liegt etwas auf
dem Weg, das glitzert und funkelt. Ich wäre dir dankbar, wenn
du hingingst und es aufheben und mir herbringen würdest. Vielleicht
hat jemand seinen Schmuck verloren.«
Widerwillig, weil er doch nicht wagte, es nicht zu tun, schaute
Michael in die Richtung, in die sie deutete. Richtig — dort lag
etwas Glitzerndes auf dem Weg. Aus der Entfernung sah es sehr
verlockend aus. Es funkelte, als wollte es ihm zuwinken. Er ging
weiter, drehte und wandte sich ein wenig, ging so gemächlich,
wie er nur konnte und tat, als ob er nicht nachsehen wollte.
Endlich erreichte er die Stelle, bückte sich und hob das glitzernde
Ding auf. Es war eine kleine, runde Schachtel mit einem
Glasdeckel. Auf dem Glas war ein Pfeil eingeritzt. Im Innern
war eine runde Scheibe, auf der, wie es schien, Buchstaben
standen. Die Scheibe schwankte sacht, als er die Schachtel bewegte.
Jane kam angelaufen und blickte ihm über die Schulter.
»Was ist es denn, Michael?« fragte sie.
»Das sag ich dir nicht«, entgegnete Michael und wußte selbst
nicht, was es war.
»Mary Poppins, was ist das?« bettelte Jane, als der Kinderwagen
sie eingeholt hatte. Mary Poppins nahm Michael die kleine
Schachtel aus der Hand.
»Die gehört mir«, sagte er trotzig.
»Nein, mir«, gab Mary Poppins zurück. »Ich hab sie zuerst
gesehen.«
»Aber ich hab sie aufgehoben!« Er versuchte, ihr die Schachtel
zu entreißen, aber sie warf ihm einen Blick zu, daß seine Hand
herabsank.
Mary Poppins wendete das Ding hin und her, und im Sonnenlicht
tanzten Scheibe und Buchstaben wie toll in dem Gehäuse.
»Wozu ist das?« fragte Jane.
»Um damit um die Welt zu reisen«, antwortete Mary Poppins.
»Pah!« rief Michael. »Um die Welt reist man in einem Schiff
oder in einem Flugzeug. Das weiß ich. Das Schachtelding könnte
dich nie um die Welt tragen.«
»O wirklich — könnte es das nicht?« sagte Mary Poppins mit
einem sonderbaren Ich-weiß-es-besser-als-du-Ausdruck. »Gib gut
acht!«
Sie hielt den Kompaß in der Hand, wandte sich zum Eingang
des Parks und sagte: »Nord!«
Die Buchstaben rasten um den Pfeil, in einem schwindelerregenden
Tanz. Plötzlich wurde es schneidend kalt in der Luft, und
der Wind wehte so eisig, daß Jane und Michael die Augen zukniffen.
Als sie sie wieder aufschlugen, war der Park verschwunden
— nichts war mehr zu sehen, weder ein Baum noch eine Bank
noch ein asphaltierter Fußweg, alles fort. Statt dessen waren sie
von riesigen, blauen Eisblöcken umgeben, und unter ihren Füßen
lag dick gefrorener Schnee.
»Oh, oh!« rief Jane und zitterte vor Kälte und Überraschung.
Sie lief zu den Zwillingen und wickelte sie in die Kinderwagendecke
ein. »Was ist denn mit uns geschehen?«
Mary Poppins schaute vielsagend auf Michael. Es blieb ihr
keine Zeit zu einer Antwort, denn im selben Augenblick kam aus
einem Loch in einem der Eisblöcke ein Eskimo gekrochen, das
runde, braune Gesicht von einer weißen Fellmütze umrahmt, und
mit einem langen, weißen Pelz über den Schultern.
»Willkommen am Nordpol, Mary Poppins, und auch ihr ande-
ren alle!« sagte der Eskimo, übers ganze Gesicht lächelnd. Dann
trat er näher und rieb zur Begrüßung seine Nase der Reihe nach
an ihren Nasen. Jetzt kam auch eine Eskimodame aus dem Loch
gekrochen. Sie trug ein Eskimobaby, das in ein Seehundsfell eingewickelt
war.
»Aber, Mary, ist das eine Freude!« rief sie, und das Nasenreiben
begann von neuem. »Ihr werdet schön frieren!« Überrascht
blickte sie auf die dünnen Kleider. »Warte, ich hole schnell Mäntel
für euch. Wir haben ein paar Eisbärenfelle hängen. Und ihr wollt
sicher gern etwas Warmes essen, einen Teller Transuppe, nicht
wahr, meine Lieben?«
»Ich fürchte, wir können uns nicht länger aufhalten«, unterbrach
sie Mary Poppins schnell. »Wir reisen um die Welt und
schauten nur für einen Augenblick herein — aber trotzdem, vielen
Dank. Vielleicht ein andermal!«
Und mit einer leichten Handbewegung drehte sie den Kompaß
und sagte: »Süd!«
Jane und Michael kam es vor, als wirbelte die ganze Welt im
Kreis herum wie der Kompaß, sie aber stünden unbeweglich im
Mittelpunkt. So wird einem zumute, wenn ein Karussellbesitzer
sich den Spaß macht und einen in den Motorraum seines Karussells
mitnimmt, während sich draußen alles dreht.
Während die Welt um sie herumwirbelte, spürten sie, wie
ihnen wärmer und wärmer wurde, und als sich das Tempo verlangsamte
und wieder Ruhe eintrat, da standen sie vor einem Palmenwäldchen.
Die Sonne schien heiß, und ringsumher breitete sich
goldener und silberner Sand aus, der unter ihren Füßen wie Feuer
brannte.
Unter den Palmen saßen ein Mann und eine Frau, beide schwarz
von Kopf bis Fuß und nur wenig bekleidet. Aber zum Ausgleich
trugen sie viele, viele Glasperlen — einige baumelten ihnen von
einer großen Federkrone herab um den Kopf, andere hingen an
ihren Ohren, ein oder zwei sogar an ihrer Nase. Glasperlenschnüre
schlangen sich um ihren Hals und lagen, zu Gürteln geflochten,
um ihre Hüften. Auf dem Schoß der Negerdame saß ein
Baby, das hatte überhaupt nichts am Leibe. Es lachte die Kinder
an, als seine Mutter zu sprechen begann.
»Ah, wir dich schon lang erwarten, Mary Poppins«, sagte sie
lächelnd. »Du bringen Kinder in meine kleine Haus, sie gleich
sollen haben ein Stück Melone. Aber das sein schrecklich weiße
Babys. Du sie müssen anstreichen ein bißchen mit schwarzes Schuhpaste.
Kommen mit jetzt. Ihr sein sehr willkommen!« Und sie
lachte laut und froh und stand auf und wollte sie zu einer kleinen
Palmhütte führen.
Jane und Michael hatten Lust, ihr zu folgen, aber Mary Poppins
hielt sie zurück.
»Wir haben leider keine Zeit, hier zu bleiben. Schauten nur
herein, als wir vorbeikamen, versteht ihr? Wir müssen noch um
die ganze Welt —«, sagte sie zur Erklärung, und die beiden
schwarzen Leute schlugen vor Erstaunen die Hände zusammen.
»Ihr haben aber eine Reise vor, o Mary Poppins!« sagte der
Mann. Er lachte, rieb sich mit dem Ende seiner großen Keule die
Backe und blickte sie aus schwarzen Funkelaugen an.
»Um die ganze Welt? Mein, aber das sein besser als arbeiten,
was?« sagte seine Frau. Auch sie lachte, als sei das ganze Leben
ein riesiger Spaß, und während sie noch lachte, drehte Mary Poppins
den Kompaß und sagte laut und entschieden: »Ost!«
Wieder fing die Welt an herumzuwirbeln, und auf einmal —
den erstaunten Kindern schien es nur ein Augenblick — waren die
Palmen verschwunden. Als das Gewirbel aufgehört hatte, befanden
sie sich in einer Straße, an der fremdartige Häuschen standen.
Sie sahen aus, als ob sie aus Papier wären, und die geschweiften
Dächer waren mit Glöckchen behängt, die leise im Wind
läuteten. Über die Häuser breiteten Mandel- und Pflaumenbäume
ihre Zweige, die sich unter leuchtenden Blüten bogen. Auf der
Straße lustwandelten Menschen in seltsam geblümten Gewändern.
Es war ein sehr heiterer und friedlicher Anblick.
»Ich glaube, wir sind in China«, flüsterte Jane Michael zu.
»Ja, ich glaub es bestimmt!« fuhr sie fort, als jetzt in einem
der kleinen Papierhäuser die Tür aufging, aus der ein alter Mann
herauskam. Der war wunderlich angetan mit einem steifen
Kimono aus Goldbrokat und seidenen Hosen, die an den Knöcheln
ein goldener Ring zusammenhielt. Seine Schuhe waren an
den Spitzen schwungvoll nach oben gebogen. Von seinem Kopf
hing ein langer, grauer Zopf fast bis zu den Knien herab und von
seinen Lippen ein langer Bart, der bis zum Gürtel reichte.
Ïðåäûäóùàÿ ñòðàíèöà Ñëåäóþùàÿ ñòðàíèöà
1 2 3 4 5 6 7 8  9 10 11 12 13 14 15 ... 20
Âàøà îöåíêà:
Êîììåíòàðèé:
  Ïîäïèñü:
(×òîáû êîììåíòàðèè âñåãäà ïîäïèñûâàëèñü Âàøèì èìåíåì, ìîæåòå çàðåãèñòðèðîâàòüñÿ â Êëóáå ÷èòàòåëåé)
  Ñàéò:
 

Ðåêëàìà