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Aliens Vs Predator |#6| We walk through the tunnels
Aliens Vs Predator |#5| Unexpected meeting
Aliens Vs Predator |#4| Boss fight with the Queen

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Mary Poppins

Ïðåäûäóùàÿ ñòðàíèöà Ñëåäóþùàÿ ñòðàíèöà
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Der goldene Sonnenstrahl machte sich lang und wanderte weiter
durchs Zimmer. Offenbar beeilte er sich, um John einen Gefallen
zu tun.
»Wie weich und köstlich du bist! Ich hab dich lieb«, sagte Barbara
und hielt ihre Händchen in die strahlende Wärme.
»Gutes Kind!« sagte der Sonnenstrahl beifällig und streichelte
sie liebkosend über Bäckchen und Haar. »Magst du das gern?«
fragte er, als wollte er gelobt werden.
»Köö-stlich!« sagte Barbara und seufzte glücklich auf.
»Papperlapapp! Ich kenne keinen Ort, wo mehr geplappert
wird. Immer ist hier jemand im Zimmer und schwätzt«, sagte eine
keifende Stimme vom Fenster her.
John und Barbara blickten auf.
Es war der Star, der auf dem Schornstein sein Nest hatte.
»Ich hab's gern«, sagte Mary Poppins und drehte sich schnell
nach ihm um. »Wie steht's denn übrigens mit dir? Den ganzen
Tag lang — ja, und die halbe Nacht noch dazu, auf allen Dächern
und Telegrafenstangen. Schimpfen und Kreischen und Schreien —
du könntest dem Teufel ein Ohr abschwatzen, glaub ich. Schlimmer
als jeder Spatz, wahrhaftig!«
Der Star legte den Kopf auf die Seite und schaute von seinem
Sitz auf dem Fensterrahmen auf sie hinab.
»Nun, ich muß meinen Geschäften nachgehen. Konferenzen, Besprechungen,
Verhandlungen, Abschlüsse. Und das erfordert natürlich
dann und wann ein — hm — ruhiges Gespräch —«
»Ruhiges?« rief John und lachte hellauf.
»Mit dir hab ich nicht geredet, junger Mann«, sagte der Star
und hüpfte hinunter aufs Fensterbrett. »Du hast es nötig, den
Mund aufzumachen. Letzten Samstag hab ich dich stundenlang
plappern gehört. Liebe Zeit, ich dachte, du würdest überhaupt
nicht mehr aufhören — die ganze Nacht lag ich wach — deinetwegen.
«
»Das war kein Geplapper«, sagte John. »Das war . . . « Er hielt
inne. »Das heißt, es hat mir etwas weh getan.«
»Aha!« machte der Star und saß plötzlich auf dem Gitter von
Barbaras Bettchen. Dort hopste er seitlich bis ans Kopfende weiter.
Dann sagte er mit sanfter, einschmeichelnder Stimme:
»Nun, Barbara Banks, gibt's heut was für den alten Burschen,
he?«
Barbara richtete sich auf, indem sie sich an einer Stange ihres
Bettgitters festhielt.
»Hier ist noch die Hälfte von meinem Zwieback«, sagte sie und
hielt ihm das Stückchen mit ihrer runden, dicken Faust hin.

Der Star kam angeschwirrt, schnappte ihr den Zwieback aus
der Hand und flog aufs Fenstersims zurück. Dort begann er, ihn
eifrig aufzupicken.
»Danke schön!« sagte Mary Poppins mit Betonung, aber der
Star war viel zu sehr mit seinem Zwieback beschäftigt, um darauf
zu achten.
»Ich sagte >danke schön!<« wiederholte Mary Poppins etwas
lauter.
Der Star blickte auf.
»He — was? Laß mich zufrieden, Mädchen! Ich hab keine Zeit
für solchen Firlefanz!« Und er verschlang die letzten Zwiebackkrumen.
Es wurde ganz still im Zimmer.
John, der in der Sonne döste, steckte die Zehen seines rechten
Fußes in den Mund und rieb sie an der Stelle hin und her, wo
seine Zähne durchbrechen wollten.
»Warum plagst du dich so?« fragte Barbara mit ihrer weichen,
vergnügten Stimme, die immer voller Lachen war. »Niemand ist
da und sieht zu.«
»Weiß ich«, sagte John und spielte ein Liedchen auf seinen
Zehen. »Aber ich bleibe gern in der Übung. Es macht den Großen
so viel Spaß. Hast du gemerkt, wie Tante Flossie fast närrisch
war vor Entzücken, als ich es ihr gestern vormachte? >Ach, wie
lieb und wie gescheit, welch ein Wunder, dieses Geschöpfchen!<
Hast du nicht gehört, was sie alles daherredete?« Und John ließ
seinen Fuß fahren und gluckste vor Lachen bei dem Gedanken an
Tante Flossie.
»Mein Kunststück hat ihr auch gefallen«, sagte Barbara selbstzufrieden.
»Ich hab meine Söckchen ausgezogen, und da hat sie
gesagt, sie hätte mich zum Fressen gern. Ist das nicht komisch?
Wenn i c h sage, ich hätte was zum Fressen gern, dann meine ich
es wirklich. Kekse und Zwieback und die Bettzipfel und so.
Aber mir scheint, die Großen meinen nie, was sie sagen. Sie
konnte mich doch nicht wirklich auffressen wollen! Was denkst
du?«
»Natürlich nicht! Es ist nur eine ihrer verrückten Redensarten
«, sagte John. »Ich glaube, ich werde die Großen nie verstehen!
Sie kommen mir alle so dumm vor. Sogar Jane und
Michael sind manchmal dumm.«
»Hm«, stimmte Barbara zu und zog gedankenschnell ihre Söckchen
aus und wieder an.
»Zum Beispiel verstehn sie kein Wort von dem, was wir
sprechen«, fuhr John fort. »Aber, was noch viel schlimmer ist, sie
verstehen nicht einmal, was die übrigen Dinge sprechen. Erst
letzten Montag hörte ich Jane sagen, sie wüßte gern, in welcher
Sprache der Wind redet.«
»Ja, ich weiß«, sagte Barbara. »Es ist erstaunlich. Und Michael
behauptet immer — hast du's nicht gehört? —, daß der Star nur
>Wi-twi-i-i< sagt. Er weiß, scheint's, gar nicht, daß der Star
so etwas bestimmt nicht sagt, sondern genau die gleiche Sprache
spricht wie wir. Natürlich ist nicht zu erwarten, daß Vater
und Mutter das wissen — die haben keinen Schimmer, obgleich
sie sehr lieb sind — aber Jane und Michael, sollte man
denken —«
»Früher haben sie's gewußt«, sagte da Mary Poppins, die gerade
ein Nachthemd von Jane zusammenlegte.
»Was?« riefen John und Barbara wie aus einem Munde und
sehr erstaunt. »Wirklich? Du glaubst, früher haben sie den Star
verstanden, und den Wind und . . . «
»Und die Bäume und die Sprache des Sonnenlichts und der
Sterne — natürlich haben sie's verstanden. — F r ü h e r ! « bestätigte
Mary Poppins.
»Aber — wieso haben sie dann alles vergessen?« fragte John,
zog seine Stirn in Falten und versuchte, es zu begreifen.
»Aha!« sagte der Star und blickte verständnisvoll vom letzten
Rest seines Zwiebacks auf, »das möchtet ihr wohl gerne wissen?«
»Nur weil sie älter geworden sind«, erklärte Mary Poppins.
»Barbara, sei lieb und zieh schnell deine Söckchen wieder an!«
»Das ist ein dummer Grund«, sagte John mit einem unfreundlichen
Blick.
»Es ist aber der wahre«, sagte Mary Poppins und zog an Barbaras
Knöchel die Söckchen hoch.
»Dann sind eben Jane und Michael dumm«, beharrte John. »Ich
werd's nicht vergessen, wenn ich älter werde, das weiß ich bestimmt!
«
»Ich auch nicht!« sagte Barbara, die zufrieden an ihrem Finger
lutschte.
»Doch, ihr werdet's vergessen!« sagte Mary Poppins fest.
Die Zwillinge setzten sich auf und sahen sie an.
»Huh!« machte der Star verächtlich. »Sieh mal an. Ich glaub
gar, ihr haltet euch für ein Weltwunder. Ihr seid mir die Rechten!
Natürlich werdet ihr's vergessen — genau wie Jane und
Michael.«
»Das werden wir nicht«, sagten die Zwillinge und blickten den
Star dabei an, als wollten sie ihn am liebsten umbringen.
Der Star lachte sie aus:
»Wenn ich's euch sage! Natürlich ist es nicht eure Schuld«,
fuhr er freundlicher fort. »Ihr werdet's vergessen, weil ihr halt
nicht anders könnt. Noch nie hat ein Menschenkind sich daran
erinnern können, sobald es älter war als ein Jahr, allerhöchstens —
mit einer Ausnahme, versteht sich: SIE.« Damit drehte er ruckhaft
den Kopf und warf Mary Poppins über die Schulter weg einen
Blick zu.
»Aber wieso kann sie sich erinnern und wir sollten's nicht
können?« fragte John.
»Ja-a-a! Sie ist etwas anderes. Sie stellt die große Ausnahme
dar. Mit ihr könnt ihr euch nicht vergleichen«, sagte der Star und
lachte sie aus.
John und Barbara verstummten, und der Star fuhr fort:
»Seht ihr, sie ist etwas Besonderes«, erklärte er. »Nicht dem
Aussehen nach, versteht sich. Am ersten Tag schon ist eins
meiner neugeborenen Jungen hübscher, als es Mary Poppins je
war . . .«
»So eine Unverschämtheit!« rief Mary Poppins erbost, fuhr
auf ihn los und schlug mit ihrer Schürze nach ihm. Aber der
Star hüpfte beiseite und flog auf den Fensterrahmen hinauf. Dort
war er außer Reichweite und pfiff schadenfroh.
»Glaubtest wohl, du hättest mich diesmal, gelt?« höhnte er und
schüttelte seine Schwungfedern.
Mary Poppins schnaufte wütend.
Das Sonnenlicht setzte seinen Weg durchs Zimmer fort und zog
seinen langen, goldenen Strahl hinter sich her. Draußen hatte sich
ein leichter Wind erhoben, der den Kirschbäumen auf dem Weg
leise etwas zuraunte.
»Horcht, horcht, was der Wind erzählt«, rief John und wandte
lauschend den Kopf. »Und das können wir nicht mehr hören, wenn
wir erst älter sind? Ist das dein Ernst, Mary Poppins?«
»Hören werdet ihr's wohl«, sagte Mary Poppins, »aber nicht
mehr verstehen.«
Hier fing Barbara leise zu weinen an. Auch John kamen die
Tränen.
»Nun, da ist nichts zu ändern. Das ist der Lauf der Welt«,
sagte Mary Poppins voller Mitgefühl.
»Ah, da schau her!« höhnte der Star. »Schaut sie nur an!
Heulen sich fast zu Tode! Ein Star, der noch im Ei steckt, hat
wahrlich mehr Verstand. Schaut sie nur an!«
Denn John und Barbara weinten nun zum Erbarmen in ihren
Bettchen — langgezogene Schluchzer tiefster Verzweiflung.
Auf einmal öffnete sich die Tür, und herein kam Mistreß Banks.
»Mir war, als hörte ich die Kleinen«, sagte sie und eilte auf
die Kinderbettchen zu. »Was habt ihr denn, meine Schätzchen?
Meine Herzchen, meine süßen, geliebten Vögelchen, was fehlt
euch denn? — Warum weinen sie so, Mary Poppins? Den ganzen
Nachmittag sind sie so lieb gewesen, kein Ton war von ihnen zu
hören. Was fehlt ihnen bloß?«
»Ja, Madam. Nein, Madam. Ich glaube, daß sie ihre Zähnchen
bekommen, Madam«, erwiderte Mary Poppins vorsichtig und vermied
es, den Star anzusehen.
»Oh, natürlich, das wird's sein!« rief Mistreß Banks beruhigt.
»Ich will aber keine Zähne, wenn ich dann alles vergesse, was
mir das Liebste ist!« jammerte John und warf sich im Bettchen
hin und her.
»Ich auch nicht!« schluchzte Barbara und vergrub ihr Gesichtchen
im Kissen.
»Meine armen, kleinen Herzchen — es wird ja wieder gut, wenn
nur erst die bösen, dummen Zähnchen da sind!« beschwichtigte
Mistreß Banks und ging von einem Bettchen zum anderen.
»Du verstehst mich nicht«, heulte John wütend. »Ich will gar
keine Zähne.«
»Nichts wird gut, alles wird schlecht«, weinte Barbara in ihr
Kissen.
»Ps-ps-ps! So-so-so! Die Mutti weiß doch — die Mutti versteht
euch doch! Alles wird wieder gut, wenn erst die Zähnchen
da sind«, summte Mistreß Banks zärtlich. Vom Fenster her kam
ein schwaches Geräusch. Es war der Star, der rasch ein Lachen
verschluckte. Mary Poppins warf ihm einen Blick zu, der ihn
einschüchterte, und er beobachtete von da ab die Szene, ohne im
geringsten zu lächeln.
Mistreß Banks tätschelte sanft ihre Kinder, erst das eine,
dann das andere, und murmelte Worte, die sie für beruhigend
hielt.
Plötzlich hörte John mit dem Weinen auf. Er war sehr gutartig
und hatte seine Mutter gern. Er fand, man müsse gerecht sein.
Arme Frau! Es war ja nicht ihr Fehler, daß sie immer das Falsche
sagte. Es lag daran, daß sie nichts verstand, überlegte er. Und
um zu zeigen, daß er ihr verzieh, drehte er sich auf den Rücken,
schluckte trotz allen Kummers die Tränen hinunter, packte seinen
rechten Fuß mit beiden Händen und rieb die Zehen an seinem
offenen Mund.
»So etwas Geschicktes! Nein, so etwas Geschicktes!« rief seine
Mutter bewundernd. Gleich tat er es noch einmal, und sie war
vollends entzückt.
Dann krabbelte Barbara, die hinter ihrem Brüderchen nicht zurückstehen
wollte, aus ihrem Kissen hervor, setzte sich mit tränenüberströmtem
Gesichtchen auf und zog ihre Söckchen aus.
»Ein großartiges Mädchen!« sagte Mistreß Banks stolz und gab
ihr einen Kuß.
»Da sehen Sie's, Mary Poppins. Sie sind schon wieder lieb.
Mir gelingt es immer, sie zu beruhigen. Ganz lieb, ganz lieb!«
wiederholte sie, als summte sie ein Wiegenlied. »Und die Zähnchen
sind sicher bald durch.«
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